Die Idee das Fachwerkhaus in Obersteinebach beruht auf den Wunsch in unserem Wald im Wiesengrund eine Russische Banja (Saunahaus) zu bauen.
Dieser Wunsch ist bei mir entstanden/ gewachsen in der Zeit als ich dienstlich (10 Jahre) in Russland für die Ford Werke gearbeitet habe.
Diese in Blockhaus gefertigten Häuser haben mich von Anfang an interessierte. Nicht nur die robuste Bauweise aus massiven Baumstämmen sonder auch die handwerkliche Ausführungen der Verbindungen an den Ende und Übergängen der Stämme.
Dies waren die erste Anstöße..... mit dieser Aufgabe musste ich mich entscheiden was ich als Maschinenpark brauchen würde.
Nach intensiven Suche und abgleichen was ich brauche habe ich mich für eine Blockbandsäge entschieden. Nach Kontaktaufnahme mit einem polnischen Maschinenbauer habe ich die Adresse von einem Kunden in der Nähe von Königsstein bekommen.
Nach der Besichtigung (lessons learned) hatte ich meine Blockbandsäge spezifiziert und wie gesagt bestellt.
Technische Daten: PH Woodpamar TTP-600 Profi
- gesamt Länge 6,0 m
- gesamt Breite 1,1 m
- gesamt Höhe 2,0 m
- Antrieb 1,1 kW Starkstrom Motor
- Vorschub automatisch
- Sägekopf automatisch verfahrbar
- Höhe und Zägebreite Verstellung mit Elektro Antrieb
- Schmierung Wasser
- max Sägelänge 4,5 m am besten 4,2 m bedingt durch die Öffnung des Sägeschuppen
- max Sägebreite 0,8 m am besten sind Stämme mit 0,5 m Durchmesser max gefahren 0,7 m
- Sägeblatt 4004mm Länge, 35 mm Breite, Stärke 1,1 mm, Zahnung 22
Die Säge läuft seit 2016 und ist mittlerweile Modifiziert um einen weiterer Querbalken um kurze Stämme und Balken zu scheiden.
Eine Zusatz Einrichtung (eigen Konstruktion) wurde angeschafft, die mir ein befreundeter Techniker gebaut hat, um kurze Stämme in der vertikale Lage zu schneiden. Damit kann ich Baumscheiben bis max. 0,5 m Durchmesser aufschneiden.
Nach ca. 60 Festmeter Aufschnitt habe ich bis jetzt zweimal die Hauptlager (Spannrad) ausgetauscht sowie die Schalter am Steuerschrank ersetzt.
In der Zwischenzeit kam dann der Kauf des Fachwerkhaus ende 2015, das hat natürlich meine Planung der Banja vorerst gestoppt.
Mit dem Erwerb der Säge und einem Gabelstapler hatte ich den Grundstein gelegt für die Holz-Bearbeitung. Ich sollte noch erwähnen das unser Gemeinde einer der Waldreichste Gemeinde in der Verbandgemeinde Flammersfeld ist.
Also Einkauf von Eichenstämmen war und ist kein Problem, etliche Waldbauern und privat Waldbesitzer bieten diese Stämme zum Ankauf an.
Nach Ankauf konnte ich nun die Baumstämme aufschneiden, natürlich in der Breiten und Dicke wie ich es brauchte.
Die nächste Herausforderung war herauszufinden wie ich die Verzapfung der Bauteile am besten vornehmen konnte.
Auch hier nach gründlicher Suche im Internet bin ich fündig geworden. Mit der Marke Milwaukee hatte ich meinen Profi- Ketten Stemmer - Balkenhobel und Handkreissäge gefunden.
Da ich nun alle Maschinen zusammen hatte, ging die Holzarbeit los. Im Vorfeld hatte ich die Zeichnung/ Materialliste für die Säge sowie Einzelteilzeichnung für die Gefache am Rechner ausgearbeitet.
Nach etlichen Tage an der Sägewerk hatte ich die ersten Festmeter aufgeschnitten.
Mit vollen Elan begann die Einzelfertigung der Balken im Januar 2016.
Was ich nicht wusste war wie schwer Eichenbalken sind, nicht nur beim Aufschnitt auch bei der Bearbeitung später beim verzapfen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Gerbsäure die meinen Hände mache Schmerzen bereitete.
Nicht alles lief nach Plan wie ich es wollte. Da ich in meiner beruflichen Laufbahn in der Arbeitsvorbereitung gearbeitet habe, mussten die Prozesse die ich mir ausgedacht hatte immer weiter optimiert werden.
Schnell war klar das ich noch weiter Maschinen kaufen musste. Hier sind zu erwähnen Profi- Stichsäge, Bandschleifer, Hand Flex, Hand & Ständerbohrmaschine, Oberfräser, Tischkreissäge ect.
Der Maschinenpark wuchs kontinuierlich.


Mit dem Erstellen der ersten Fachwerke wuchs auch die Anzahl der einzelnen Balken die ich nach kurzer Zeit nicht mehr zuordnen konnte. In der Fachliteratur gibt es den Hinweis mit römische Ziffern zu arbeiten, dies war mir zu aufwendig am Ende habe ich für eine Beschriftung mit Buchstaben und Ziffernschablonen entschieden, die ich mit Sprühfarbe auf der Innenseite angebracht habe.
Trotz Beschriftung und endlos langen Liste war eine direkte Anordnung der Bauteile nicht immer einfach.
Alle Bauteile/ Elemente wurden im Wiesengrund als größer Baugruppen zusammengebaut und ausprobiert. Wichtige Punkte war Maßhaltigkeit und einfache Montagereihenfolge.
Was mir fehlte war einen großer Arbeitstisch von 2m x 4m der in Waage fest auf dem Boden steht. Auch eine Montagehalle wäre hilfreich gewesen.
Da wo es möglich war konnten komplette Einheiten eingebracht werden. (Dies ist aus meiner jetzigen Erfahrung die beste Vorgehensweise).
Bei Problembereich wurde alles wieder auseinandergebaut und einzeln wie ein Puzzle zusammengefügt. Kiew war in 90% der Fälle nur mit Hilfe der Nachbar und Bekannten aus der Dorfgemeinschaft möglich.
Nach dem erstellen kam das ausrichten und einmessen. Mit Wasserwaage und Laser wurden Bauteile eingemessen und gespannt. Nacharbeit war oft notwendig (meistens wurden die Zapfen verjüngt) und mit Hilfe von Holzhammer, Seilwinde, Gurten und Hydraulikzylinder die Probleme gelöst.
Vorplanung trifft auf Realität.
Nachdem alles in Position war wurden die Element mit 20mm Holznägel verbohrt/ verbunden. In schwierigen und kritischen Bereich wurde mit Ankerschrauben, Gewindestangen und Winkeleisen nachgeholfen und die Verbindungen so zu sichern.
Hinweis
Learning by doing ist gut aber fachliche Kenntnisse sind Grundvoraussetzung für diese Arbeiten. Ohne Fachliteratur und Fachgespräche mit den Handwerkern kommt man nicht so weit und der Pfusch am Bau schleicht sich ein.Nicht ohne Grund sind die Gewerke -> Ing./ Architekt, Schreiner, Zimmermann, Dachdecker, Mauer ect. Ausbildungsberufe bzw. Studienfächer.
Dies fehlende Erfahrung habe ich an mach einer kritischen Ecke schmerzhaft erleben müssen.
Selbst die beste Vorplanung ist nur so gut wenn sie kritisch hinterfragt wird. Das hinterfragen mit den Fachleute ist deswegen um so wichtig.
Es ist nicht nur die Arbeitszeit, auch spielt das Geld eine, alles was man macht kostet Geld und Ressourcen.
Bitte berücksichtigen!
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